Zwei Wege der Weinbereitung

Der Reifungsweg des Weins im Eichenfass im Vergleich zum Edelstahl Behälter für Wein unterscheidet sich grundlegend in der Geschmacksentwicklung. Eichenholz und Edelstahl repräsentieren mehr als nur Behälter; sie prägen den Wein während der Reifung auf unterschiedliche Weise.

Zudem ist Edelstahl leicht zu reinigen und zu desinfizieren, wodurch höchste Hygienestandards in der Weinproduktion gewährleistet werden.

Barrique: Ein feines Fass mit besonderem Einfluss

Die Entscheidung zwischen Eichenholz und Edelstahl beinhaltet oft die Wahl „mit oder ohne Barrique“. Barrique ist ein spezielles Eichenfass, das insbesondere hochwertigen Rotweinen einen feinen Vanilleton verleiht. Diese Fässer werden aus hartem Eichenholz hergestellt, fassen 225 Liter und werden selten länger als drei Jahre genutzt. Nach dieser Zeit hat das teure Fass, das aus der französischen Region Limousin stammen kann, seinen charakteristischen Geschmack abgegeben.

Holzgeschmack je nach Herkunft und Holzart

Die Feinheiten des Barriques gehen über die Herkunft des Holzes hinaus. Französisches und amerikanisches Holz bringen unterschiedliche Holzgeschmacksprofile hervor. Beispielsweise ruht der stolze Rioja in amerikanischer Eiche, während viele kalifornische Winzer auf Limousin setzen. Die Wahl der Holzart beeinflusst somit maßgeblich den Charakter des Weins.

Die Rolle des Röstens im Fass: Von Vanille zu Toast

Nicht nur das Holz, sondern auch der Röstprozess im Fass trägt zum typischen Geschmack des Weins bei. Das Fass wird innen über offenem Feuer „geröstet“, was zusätzlich zum Vanillearoma auch den Geschmack nach Toast erzeugt. Die Intensität dieses Toastings kann je nach Methode und Dauer variieren und beeinflusst somit den Gesamtgeschmack des Weins.

Moderne Weinlagerung: Tanks mit Raffinerie-Flair

In der Weinwelt sind Tanks, die an Raffinerien oder Großmolkereien erinnern, weit verbreitet. Diese Tanks, ausgestattet mit einem ausgeklügelten, computergesteuerten Kühlsystem, variieren in Größen von unter hundert bis zu beeindruckenden 20.000 Litern. Ihr Vorteil liegt darin, dass der Wein nur minimal mit Sauerstoff in Kontakt kommt, wodurch Frische und Fruchtigkeit erhalten bleiben. Während sie in Australien oder Neuseeland oft im Freien stehen, werden sie in Europa üblicherweise in Gebäuden untergebracht.

Geheimnisvolle Chips in großen Tanks: Barrique-Geschmack zum kleinen Preis

Ein interessanter Aspekt ist die Verwendung von sogenannten Chips in den großen Tanks. Hierbei handelt es sich um fein gehäckseltes Eichenholz, das dem Wein den begehrten Barrique-Geschmack verleihen soll, und das zu einem deutlich geringeren Kostenpunkt. Vor dem Abfüllen wird der Wein nochmals gefiltert, und der Kunde bemerkt von diesem Vorgang nichts.

Traditionelle Weinlagerung unter der Erde: Betontanks

In vielen europäischen Weinregionen bleibt eine andere Variante der Weinlagerung und -reifung präsent: unterirdische Betontanks. Dank der gleichbleibenden Temperatur im Keller benötigen sie keine zusätzliche Kühlung. Diese traditionelle Methode wird weiterhin geschätzt und praktiziert, insbesondere in Regionen, die auf die natürliche Stabilität unter der Erde setzen.

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